Die süße Alchemie hinter der Herstellung von Lakritze


Lakritze Herstellung auf Band in Handarbeit

Die Welt des Süßem ist ein magischer Ort voller Kreativität und handwerklichem Geschick. Eines der bezauberndsten Produkte dieser Welt ist ohne Zweifel Lakritze. Seit Jahrhunderten wird diese dunkle, verführerisch süße Leckerei aus der Süßholzwurzel hergestellt und hat sich zu einer globalen Leidenschaft entwickelt. Die Lakritzproduktion ist ein fein abgestimmter Prozess, der eine Kombination aus traditioneller Handwerkskunst und moderner Technologie erfordert. Jeder Schritt, vom Extrahieren des Rohstoffs aus der Süßholzwurzel bis hin zur Formgebung und Endbehandlung, spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack, die Textur und das Aussehen des Endprodukts. Dieser Artikel wird einen Einblick in die faszinierende Welt der Lakritzproduktion bieten, indem er jeden dieser Prozesse im Detail beleuchtet.

Überblick über den Blog

I. Herstellung von des Süßholzwurzelextrakts

a. Auswahl und Vorbereitung der Süßholzwurzel

Die Herstellung von Süßholzwurzelextrakt beginnt mit der sorgfältigen Auswahl und Vorbereitung der Süßholzwurzel selbst. Süßholz (Glycyrrhiza glabra), ein in Europa und Asien heimisches Gewächs, ist wegen seiner tief reichenden, fleischigen Wurzeln bekannt, die eine reiche Quelle des begehrten Extrakts sind. Die Wurzeln werden nach der Ernte gereinigt und getrocknet, oft in der Sonne, was ihre natürlichen Aromen konzentriert und die Konservierung erleichtert.

b. Extraktionsprozess und Reinigung

Die Gewinnung des Extrakts ist ein sorgfältig kontrollierter Prozess, der hauptsächlich in drei Schritten besteht. Zuerst werden die getrockneten Süßholzwurzeln in kleinere Stücke geschnitten oder gemahlen, um die Oberfläche zu vergrößern und die Extraktion der wertvollen Verbindungen zu erleichtern. Diese vorbereiteten Wurzelstücke werden dann in Wasser eingeweicht und erwärmt. Durch diesen Prozess, auch als Mazeration bezeichnet, lösen sich die aromatischen und süßen Verbindungen der Wurzel im Wasser und bilden eine dunkle, aromatische Flüssigkeit.

Nach der Extraktion wird die Flüssigkeit von den restlichen festen Wurzelteilen getrennt und filtriert, um Unreinheiten zu entfernen. Die gereinigte Lösung wird dann durch Verdunstung oder Vakuumdestillation konzentriert, um überschüssiges Wasser zu entfernen. Das Ergebnis ist ein dickflüssiger, hoch konzentrierter Süßholzwurzelextrakt. Dieser Extrakt ist reich an Glycyrrhizinsäure, der Verbindung, die Süßholz seine süße Geschmacksnote verleiht.

II. Zubereitung des Lakritzteigs

a. Zusammenstellung der Zutaten für Lakritze

Die Zubereitung von Lakritzteig beginnt mit der Zusammenstellung der Zutaten. In seiner einfachsten Form besteht Lakritze aus vier Hauptbestandteilen: Süßholzwurzelextrakt, Zucker, einem Bindemittel (meist Stärke oder Gelatine) und Wasser. Jede dieser Zutaten spielt eine wesentliche Rolle. Der Süßholzwurzelextrakt verleiht dem Endprodukt seinen charakteristischen Geschmack. Zucker sorgt für die nötige Süße, während das Bindemittel dem Lakritzteig Struktur und Textur verleiht. Wasser hingegen dient als Medium, in dem sich alle Zutaten auflösen und miteinander verbinden können.

b. Vermischungsprozess und Bedeutung des Timings bei der Herstellung von Lakritze

Die Kunst der Lakritzteigzubereitung zeigt sich besonders im Vermischungsprozess. Die genaue Reihenfolge und das Timing beim Hinzufügen der Zutaten können einen erheblichen Einfluss auf die Qualität des Endprodukts haben. In der Regel werden zuerst Wasser und Zucker erhitzt, um eine einfache Zuckersirupbasis zu erstellen. Sobald der Zucker vollständig aufgelöst ist, wird der Süßholzwurzelextrakt hinzugefügt. Der letzte Schritt ist das Einrühren des Bindemittels. Jeder dieser Schritte muss sorgfältig überwacht und zeitlich gesteuert werden, um sicherzustellen, dass der Teig die richtige Konsistenz erreicht.

c. Konsistenz und Qualität des Lakritzteigs

Der Schlüssel zu hervorragender Lakritze liegt in der Konsistenz des Teigs. Nach der Vermischung der Zutaten sollte der Teig eine glatte, gleichmäßige Konsistenz haben, ähnlich wie Melasse. Zu diesem Zeitpunkt kann der Teig auch mit zusätzlichen Geschmacksrichtungen, Farbstoffen oder anderen Zusätzen versetzt werden, um verschiedene Arten von Lakritze zu erzeugen. Schließlich wird der Teig abgekühlt und zur Formgebung und Trocknung vorbereitet.

III. Formgebung und Trocknung des Lakritzteigs

a. Techniken und Maschinen zur Formgebung von Lakritze

Der formbare Lakritzteig bietet den Herstellern eine Leinwand, auf der sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Die Formgebung von Lakritze erfolgt hauptsächlich mit Hilfe von Formmaschinen, die den Teig in eine Vielzahl von Formen pressen können. Die meisten dieser Maschinen verwenden spezielle Formen, die aus Metall oder Kunststoff gefertigt sind und jede nur denkbare Form ermöglichen. Der noch warme und weiche Teig wird in die Formen gepresst, und wenn er abkühlt, behält er die gegebene Form bei. Hier entstehen die vielseitigen Formen und Figuren, die Lakritze zu einer visuell ansprechenden Süßigkeit machen.

b. Bedeutung des Trocknungsprozesses und dessen Einfluss auf die Textur von Lakritze

Sobald die Lakritze ihre Form erhalten hat, beginnt der Trocknungsprozess. Dieser Schritt ist entscheidend für die endgültige Textur und Qualität der Lakritze. Während des Trocknungsprozesses verdunstet das in der Lakritze enthaltene Wasser langsam, wodurch die Süßigkeit ihre endgültige Festigkeit und Textur erhält.

Die Bedingungen und die Dauer des Trocknungsprozesses können erheblichen Einfluss auf das Endprodukt haben. Zu schnelles Trocknen kann dazu führen, dass die Oberfläche der Lakritze rissig wird, während zu langsames Trocknen dazu führen kann, dass die Süßigkeit zu weich bleibt. Aus diesem Grund ist die genaue Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit während des Trocknungsprozesses von entscheidender Bedeutung.

IV. Überzug und Endbehandlung der Lakritze

a. Verwendung von Glanzmitteln und anderen Überzügen

Nachdem der Lakritzteig seine endgültige Form angenommen hat und vollständig getrocknet ist, folgt der Überzug. Hier wird die Lakritze oft mit einer dünnen Schicht eines Glanzmittels versehen, die ihr ein attraktives, glänzendes Aussehen verleiht. Diese Glanzmittel bestehen in der Regel aus essbaren Wachsen oder Ölen und können auch Aromastoffe enthalten, die den Geschmack der Lakritze noch verstärken.

Darüber hinaus kann Lakritze auch mit anderen Überzügen versehen werden, um ihr Aussehen oder ihren Geschmack weiter zu variieren. Zum Beispiel kann sie mit einer Schicht Zucker überzogen werden, um süße, gezuckerte Lakritze herzustellen. Alternativ kann sie auch mit Salz oder Salmiak überzogen werden, um die herzhaften Geschmacksrichtungen der traditionellen skandinavischen Lakritze hervorzuheben.

b. Kühlungs- und Aushärteprozesse bei der Lakritzproduktion

Nachdem die Lakritze ihren endgültigen Überzug erhalten hat, folgen die Kühlungs- und Aushärteprozesse. Während dieser Phase wird die Lakritze gekühlt, um die Überzüge zu festigen und die Textur der Süßigkeit weiter zu stabilisieren. Das genaue Timing und die genaue Temperatur des Kühlungsprozesses sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Lakritze ihre Form behält und die Überzüge richtig aushärten.

Auch der Aushärteprozess ist von entscheidender Bedeutung. Während dieser Phase wird die Lakritze erneut getrocknet, diesmal bei kontrollierten Bedingungen, um sicherzustellen, dass sie ihre endgültige Textur und Härte erreicht. Nach dem Aushärten ist die Lakritze bereit für die Verpackung und den Vertrieb.

V. Spezielle Prozesse in der Herstellung von Lakritze

a. Besonderheiten bei der Herstellung von Salzlakritze

Die Herstellung von Salzlakritze, auch bekannt als Salmiaklakritze, erfordert eine besondere Zutat: Ammoniumchlorid, auch bekannt als Salmiaksalz. Salmiaklakritze hat einen starken, fast medizinischen Geschmack, der in Ländern wie Finnland, Schweden, Norwegen, den Niederlanden und Deutschland sehr geschätzt wird.

Im Allgemeinen wird das Salmiaksalz während des Kochprozesses zum Lakritzteig hinzugefügt, wodurch das Ammoniumchlorid sich vollständig auflöst und in die Lakritze einzieht. Das Ergebnis ist eine intensive und würzige Lakritze, die einen starken Kontrast zur süßeren Variante darstellt, die in anderen Teilen der Welt vorherrscht.

b. Besonderheiten bei der Herstellung von fruchtigen oder gefüllten Lakritze

Die Herstellung von fruchtiger oder gefüllter Lakritze bietet die Möglichkeit, kreative Geschmackskombinationen zu erzeugen und die Textur der Lakritze weiter zu variieren. Diese Prozessänderungen können in verschiedenen Stadien der Lakritzherstellung vorgenommen werden.

Für die Herstellung von fruchtiger Lakritze wird oft eine Mischung aus natürlichen oder künstlichen Fruchtaromen zum Lakritzteig hinzugefügt. Diese Aromen verleihen der Lakritze eine zusätzliche Süße und eine säuerliche Note, die einen angenehmen Kontrast zum tiefen, erdigen Geschmack der Süßholzwurzel bietet. Die Zugabe dieser Aromen kann während des Kochprozesses erfolgen, sodass sie vollständig in den Teig integriert werden und eine durchgängige Geschmacksnote in der gesamten Lakritze schaffen. Alternativ können die Fruchtaromen auch während des Überzugsprozesses hinzugefügt werden. In diesem Fall werden sie oft mit Zuckerkristallen gemischt und auf die Oberfläche der Lakritze aufgetragen, wodurch eine knackige, süße Außenschicht entsteht, die bei jedem Biss knistert und platzt.

Gefüllte Lakritze hingegen erfordert eine etwas komplexere Technik. Normalerweise wird ein Teil des Lakritzteigs ausgehöhlt oder geformt, um Platz für die Füllung zu schaffen. Diese Füllung kann aus einer Vielzahl von Zutaten bestehen, darunter Fruchtgelees, Schokolade, Marshmallow oder sogar Likör. Nachdem die Füllung hinzugefügt wurde, wird die Lakritze versiegelt und durchlaufen die üblichen Trocknungs- und Aushärteprozesse.

Anmerkung:
Das Titelfoto stammt von Lakrids by Bülow 

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